Auf der 34. Jahreshauptversammlung des Vereins für Regionalgeschichte in Pönitz wurde der bisherige Vorsitzende verabschiedet und Ehrenvorsitzender.
Es ist ein gewaltiger Schnitt, wenn der Gründer und Vorsitzende eines Vereins nach 35 Jahren nicht wieder als Vorsitzender antritt. Diesen Schnitt machte jetzt Dr. Kersten Jungk, er trat auf der 34. Jahreshauptversammlung seines Vereins für Regionalgeschichte der Gemeinde Scharbeutz und Umgebung nicht wieder an, hatte aber für eine gute Nachfolge Sorge getragen.
Er führte die Versammlung zunächst durch die Regularien und gab seinen Jahresbericht ab, der im Wesentlichen von der überaus erfolgreichen Ausstellung „Die Sturmflut“ handelte. Im Weiteren bedankte er sich für die engagierte Arbeit des gesamten Museumsteams. Die Kassenlage des Vereins war 2022 relativ gut, es wurden für die dringend notwendige Reparatur des Daches, die inzwischen begonnen wurde, Rücklagen gebildet und Förderung bei der Gemeinde und anderen Stellen beantragt. Die Kassenwartin und der Vorstand wurden von der Versammlung einstimmig entlastet.
Wahlen
Bei den darauf folgenden Wahlen wurde die bisherige Stellvertretende Vorsitzende Karin Bühring einstimmig zur Vorsitzenden gewählt. Neuer Stellvertreter wurde Ullrich Günther, als Kassenwartin wurde Annegret Kamlott wiedergewählt. Für den ausscheidenden Schriftführer Reinhard Voge rückte die bisherige Beisitzerin Gerda Petrich in den geschäftsführenden Vorstand nach. Als Beisitzer wurden Claudia Hönck und Bernhard Buchen wiedergewählt.
Satzungsänderungen
Danach standen einige Satzungsänderungen auf der Tagesordnung, die Satzung wurde zeitgemäß „gegendert“ und in einigen Punkten angepasst. Ein ganz neuer Punkt der Satzung war die Erweiterung des Vorstandes um einen Ehrenvorsitzenden.
Nachdem das von der Versammlung beschlossen war, schlug der neue Vorstand den Mitgliedern den bisherigen Vorsitzenden als Ehrenvorsitzenden vor, was einstimmig bestätigt wurde.
Ehrenvorsitzender
In der Laudatio betonte Karin Bühring die großen Verdienste des Ehrenvorsitzenden Kersten Jungk als Museumsgründer und Museumsleiter. Sie beschrieb ihn als „Menschenfänger, der eine große Begabung habe, Menschen anzusprechen, einzubinden, ihre Talente zu erkennen und so letztlich für die Museumsarbeit zu gewinnen.“ Aber auch als Kommunikator: „Du kennst durch deine jahrelange Arzttätigkeit und durch deine vielen Aktivitäten – Bodendenkmalpfleger, Hobbytaucher, Kommunalpolitiker – „Jupp und die Welt“ und kannst gut Verbindungen herstellen: zu anderen Forschern, zu Museumsleuten, zu Politikern, aber auch zu Bankleuten und Handwerkern.“
Sie bedankte sich bei Kersten Jungk für den jahrzehntelangen Einsatz für den Verein und für das Museum und betonte: „ … damit unser Museumsprojekt funktionieren kann, müssen alle angesprochen, eingebunden und ihre Arbeit gewürdigt werden, und das ist dir gut gelungen.“
Nach einem Ausblick auf die weiteren Planungen des neuen Vorstandes für das Jahr 2023 unter anderem mit einer neuen Sonderausstellung zum Jubiläum „150 Jahre Eutin-Lübecker Eisenbahn und Ortschaft Bahnhof Gleschendorf/Pönitz“ ab 10. Juni, gab es im Anschluss an die Versammlung einen sehr persönlichen Rückblick auf 35 Jahre Verein für Regionalgeschichte der Gemeinde Scharbeutz und Umgebung von Kersten Jungk, der anschaulich von den Anfängen bis heute die Entwicklung des Museums und des Vereins von einer Dachbodenwerkstatt bis zu einem kleinen aber durchaus anerkannten Museum beschrieb.