Ausstellung „1945“ nun in Scharbeutz

Die Wanderausstellung „1945 – Kriegsende und Neubeginn. Die Lübecker Bucht vor 80 Jahren“ ist an ihrer vorerst letzten Station angekommen: Seit 12. November 2025 kann sie in der Bücherei der Gemeinde Scharbeutz besichtigt werden. Die 15 Tafeln thematisieren die schwierige Situation in Ostholstein unmittelbar nach dem Krieg, als Hunderttausende von Flüchtlingen aus dem Osten nach Schleswig-Holstein drängten, befreite Zwangsarbeiter*innen und die Überlebenden der „Cap Arcona“-Katastrophe versorgt und untergebracht werden mussten und die Organisation von Lebensmitteln die britische Besatzungsmacht und die von ihr eingesetzten Verwaltungen vor kaum zu lösende Problem stellte.

Scharbeutz‘ Bürgermeisterin Bettina Schäfer (im Bild dritte v. re.) betonte bei der Ausstellungseröffnung die Bedeutung von Gedenken und Erinnerung an die Geschehnisse jener Jahre. Ein besonderes Anliegen sei ihr der würdevolle Umgang mit der Cap-Arcona-Gedenkstätte in Haffkrug, die durch den Bau der 380-kV-Leitung und der Schienenanbindung an die Fehmarnbeltquerung massiv beeinträchtigt zu werden droht.

Sven-Michael Veit von der Gedenkstätte Ahrensbök (Bildmitte) erinnerte in seinem Beitrag an die besondere Rolle von Scharbeutz und Haffkrug 1945: Scharbeutz diente den britischen Besatzern bis 1954 als Erholungszentrum, während die Bewohner von Haffkrug wie auch von Sierksdorf ihre Häuser mehr als ein Jahr für die Unterbringung von sogenannten „Displaced Persons“ räumen mussten.

Die ursprünglich 2020 vom Museum für Regionalgeschichte gezeigte Ausstellung – damals mit dem Untertitel „Die Lübecker Bucht vor 75 Jahren“ – ist in Zusammenarbeit mit der Gedenkstätte Ahrensbök als Wanderausstellung neu gestaltet und ergänzt worden. Sie war bereits im Ostsee-Gymnasium Timmendorfer Strand (OGT), im Heimatmuseum Heiligenhafen, in der Gemeindebücherei Stockelsdorf und der Kirchengemeinde Burg auf Fehmarn zu sehen.

Die Ausstellung kann bis zum 11. Dezember 2025 zu den Öffnungszeiten der Büchereibesucht werden: montags von 14 bis 18 Uhr, dienstags und mittwochs von 9 bis 13 Uhr, donnerstags von 15 bis 20 Uhr und freitags von 12 bis 16 Uhr.