Vor 150 Jahren: Das verheerende Hochwasser an der Ostseeküste am 12./13. November 1872
Von Sven-Michael Veit, Doris Günther und Claudia Hönck
Im November 1872 trifft die schwerste Ostsee-Sturmflut aller Zeiten die südwestlichen Küsten zwischen Dänemark und Usedom. Mindestens 271 Menschen sterben, Hunderte Schiffe sinken, Tausende Häuser werden zerstört, mehr als 10.000 Haus- und Nutztiere ertrinken. Im Zentrum der Katastrophe liegt die Lübecker Bucht, vor allem Sierksdorf, Haffkrug, Scharbeutz und Niendorf werden weitflächig überschwemmt, allein hier kommen neun Menschen ums Leben. Es ist die größte Naturkatastrophe, die jemals unsere Gemeinde und die Nachbardörfer getroffen hat.
150 Jahre später zeichnet das Scharbeutzer Museum für Regionalgeschichte mit der umfangreichsten Ausstellung, die es bisher zu diesem Thema gab, diese Schreckenstage nach – mit einer fast vollständigen Sammlung zeitgenössischer Zeichnungen, Illustrationen, Karten und früher Fotografien, ergänzt durch Augenzeugenberichte, Tagebucheintragungen, Dokumente und Fotos von 34 Flutmarken aus den betroffenen Orten an der Küste.
Aber auch der bestehende Küstenschutz und die Herausforderungen durch den Klimawandel werden thematisiert in der handlichen und reich bebilderten 124-seitigen Broschüre zur Ausstellung, die im Museum in Pönitz erhältlich ist.
Erste Auflage 2022
Schutzgebühr: 6,00 €