Die Exponate, die das Museum für Regionalgeschichte der Gemeinde Scharbeutz und Umgebung präsentiert, stammen aus den verschiedensten Epochen von der Steinzeit bis in die Gegenwart. Aus der ersten Zusammenstellung von Flintbeilen und Tonscherben Mitte der 1980-er Jahre ist eine umfangreiche Sammlung geworden, die im Museumsgebäude im Ortsteil Pönitz gezeigt wird. Darüberhinaus gibt es noch ein Depot mit zahlreichen Objekten, für deren Präsentation der Platz im Museum nicht reicht. Werkzeuge und ganze Werkstätten, Haushaltsgeräte, Möbel, Gegenstände und Dokumente aus der Nachkriegszeit, historische Postkarten, Bücher und Karten, alte Kleidung und vieles mehr kam im Laufe der Jahrzehnte zusammen. Viele Gegenstände sind Spenden aus der Bevölkerung oder von örtlichen Firmen, mehrere Nachlässe von Heimatforschern gingen ans Museum.
In neuerer Zeit haben sich die Museumsmitarbeiter*innen in viel beachteten Ausstellungen auch mit Ereignissen befasst, die für die Region prägend waren: mit der großen Ostseesturmflut 1872, mit den Jahren nach dem Kriegsende 1945 sowie mit den hiesigen Beispielen für Bauhaus-Architektur.
Alle Mitarbeitenden des Museums sind ehrenamtlich tätig. Einige von ihnen beteiligten sich viele Jahre lang als Hobby-Taucher an der Erforschung und Hebung archäologischer Unterwasserfunde. Eines der bedeutendsten Stücke ist ein rund 1000-jähriger Einbaum aus der Slawenzeit, der im Kleinen Pönitzer See entdeckt wurde und im Museum ausgestellt ist. Das Museum finanziert sich über Mitgliedsbeiträge und Spenden. Die Gemeinde Scharbeutz trägt zum Unterhalt des Gebäudes bei.
Eigentümer und Träger des Museums ist der Verein für Regionalgeschichte der Gemeinde Scharbeutz und Umgebung e.v. Gegründet wurde er 1988 als Heimatverein der Gemeinde Scharbeutz. Für sein Engagement wurde der Verein 2017 mit dem Kulturpreis des Kreises Ostholstein ausgezeichnet.
Das Museum ist im Gebäude einer ehemaligen Schlachterei im Zentrum von Pönitz untergebracht. Das Haus wurde 1898 errichtet; gut hundert Jahre später – 1999 – erwirbt es der Heimatverein der Gemeinde Scharbeutz mit den Mitteln eines großzügigen Nachlasses. Mit viel Eigenarbeit wird zunächst der gewerbliche Teil des Gebäudes entkernt und umgebaut, später auch der Wohntrakt in das Museum eingefügt, das in seiner heutigen Form seit 2008 existiert.
Wie aus einer ersten privaten Sammlung schließlich ein Museum wurde, berichtet Museumsgründer Dr. Kersten Jungk ausführlich im Gespräch.