zur Ausstellung 1945 – Kriegsende und Neubeginn
Fast eine Million Geflüchtete und Vertriebene kommen in den letzten Kriegsmonaten nach Schleswig-Holstein. Sie unterzubringen und zu versorgen stellt die Verwaltungen vor schier unlösbare Schwierigkeiten.
Am 3. Mai 1945 beschießt die Royal Air Force Schiffe, die voller KZ-Häftlinge in der Neustädter Bucht liegen. Die „Cap Arcona“, die „Thielbek“ und die „Deutschland“ werden versenkt, etwa 7000 Menschen kommen ums Leben. Noch monatelang werden Leichen an den Stränden der Lübecker Bucht angeschwemmt, sie werden später unter anderem auf dem Ehrenfriedhof in Haffkrug beigesetzt. Die „Cap Arcona“ liegt noch mehrer Jahre auf der Seite im Wasser und ist bei britischen Soldaten als „Selfie“-Motiv beliebt.
Schulspeisung in Scharbeutz; Kochen mit der „Brennhexe“; Kinder im Barackenlager Pönitz: Mangel und Hunger sind in den ersten Nachkriegsjahren allgegenwärtig.
Neun Jahre – bis 1954 – bleibt Scharbeutz von den Briten besetzt, die den Ort als Erholungszentrum für ihre Soldaten nutzen. Der „Berliner Hof“ heißt nun „Palm Beach Hotel“. Am Rand des für Deutsche gesperrten zenralen Strandabschnitts entwickelt sich allmählich wieder touristisches Leben, ob im VW-Bus oder im Zelthotel.